Liebesschwüre auf der Hohenzollernbrücke - Hand in Hand stehen Liebelein und Schnuckiputz auf der stählernen Hohenzollernbrücke und lassen gemeinsam einen kleinen Schlüssel in den Rhein fallen. Dieser gehört zu einem von über 350 kleinen bunten Liebesschlössern, die entlang am Zaun der 100 Jahre alten Eisenbahnbrücke zu finden sind. Mit Filzstift oder aufwendigen Gravouren wurden Namen, Daten oder Liebesschwüre wie „Love Forever“ oder „Für immer Dein“ angebracht - tagtäglich werden es mehr und mehr. Dies ist jedoch kein herkömmlicher Brauch, sondern ist aus Italien ins Rheinland übergeschwappt. An der Milvischen Brücke in Rom hängen mehr als Tausend solcher so genannten „Fucchetti d'amore“. Das Gewicht der Liebe hat dort selbst einen Laternenpfahl zum Einsturz gebracht. Ganz nach dem Motto: Mamor, Stein und Eisen bricht... Anfangs rückte die Deutsche Bahn aus ästhetischen und sicherheitsbedachten Gründen den Liebesschlössern mit dem Seitenschneider zu Leibe. Die Bahn ist die Eigentümerin der Stahlbrücke und betrachtet die Schlösser wie unerwünschtes Graffiti. Allerdings nach immer lauter werdenen Protesten vieler Kölner und Liebespaare dürfen die Symbole der Liebe nun bleiben. Wer also denkt, er kennt sein Köln, der hat sich gründlich getäuscht. Das Herz von der Welt schlägt eben auch für die Liebe und so entwickelt sich Köln allmählich zu einem Wallfahrtsort für Liebespaare aus der ganzen Welt.
Text: Christine Schauerte M.A.
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