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Köln, eine Stadt reich an Geschichte und voller faszinierender Geschichten, zieht jedes Jahr Millionen von Besuchern an. Viele davon kommen, um den weltberühmten Kölner Dom zu bestaunen, ein Meisterwerk der Gotik und UNESCO-Weltkulturerbe. Köln ist eine Stadt mit einer 2000-jährigen Geschichte, die in jedem Winkel zu entdecken ist. Heute wollen wir euch ein ganz besonderes Schmuckstück vorstellen, versteckt hoch oben zwischen all den kleinen und großen Strebepfeilern im Schatten der Domtürme: einen ungewöhnlichen Wasserspeier, dessen Geschichte die Schönheit, Leidenschaft und den Humor Kölns in sich trägt. Gut versteckt auf der Bahnhofsseite des Doms findet man eine ganz besondere Attraktion. 

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Theo Heiermann und der ungewöhnliche Wasserspeier

Die Geschichte beginnt mit Theo Heiermann, einem talentierten Steinbildhauer, der seine Fertigkeiten in der renommierten Dombauhütte zu Köln verfeinerte. Zur Zeit des Dombaumeisters Willy Weyrich, dem ersten Dombaumeister nach dem Krieg, gestaltete Heiermann einen Wasserspeier, der bis heute für Gesprächsstoff sorgt.  

Eine nackte Dame am Dom?

Nun ja, hier wird es interessant! Denn das Modell für den Wasserspeier war keine Geringere als die Ehefrau von Theo Heiermann. Und die Besonderheit? Sie war nackt, ein gewagtes Unterfangen für den heiligen Dom! Doch warum diese Darstellung? Man sagt, Frau Heiermann war oftmals unzufrieden, weil Theo selten zu Hause war. Also erschuf er die Figur, um sie symbolisch immer bei sich zu haben. 

Verborgener Wasserspeier am Dom ist eine nackte Frau

 

Skandal oder Kunst?

Unter Dombaumeister Willy Weyrich war die Dombauhütte ein Ort der künstlerischen Freiheit geworden. Als erster Dombaumeister nach dem Krieg, verstand er den Dom als ein lebendiges Monument, das stets weiterentwickelt werden sollte. Nach der Zerstörung des Krieges war der Wiederaufbau des Doms eine Chance für die Künstler, ihre Visionen für eine neue, hoffnungsvolle Zukunft auszudrücken.

Doch diese Freiheit führte nicht immer zu unkomplizierten Entscheidungen. Als Heiermanns Skulptur fertig war, war Weyrich anfangs zögerlich, sie am Dom zu montieren. Eine nackte Frau an einem Gotteshaus? Das war ein heikles Thema. Jahrelang stand die Figur deshalb im Hof der Dombauhütte. Doch dann geschah etwas Unerwartetes: Bei einem Interview des damals greisen Erzbischofs Kardinal Frings in der Dombauhütte, hatten die Journalisten den Erzbischof direkt vor die nackte Dame platziert. Man rechnete mit einem Aufschrei, der jedoch ausblieb. Daher beschloss man, die nackte Dame schnell und heimlich am Dom anzubringen. Bis heute hat sich niemand beschert und darum ist sie auch der heute noch zu finden.

 

Willy Weyrich: Dombaumeister der Hoffnung

Wie bereits weiter oben erwähnt, ist Willy Weyrich ein Name, den wir in dieser Geschichte immer wieder hören. Ein Mann, der eine Schlüsselrolle in der Nachkriegsgeschichte des Kölner Doms spielte und dessen Einfluss bis heute in den Stein gemeißelt ist.

Willy Weyrich, einst ein junger und talentierter Architekt, übernahm die Rolle des Dombaumeisters nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Es war eine Rolle, die er mit Bravour meisterte, trotz der gewaltigen Aufgabe, die vor ihm lag.

Die Nachkriegszeit war eine Periode des Aufbruchs und der Wiederaufbau des Kölner Doms, der trotz der Bombardements standhaft geblieben war, war ein Symbol der Hoffnung für die Bürger von Köln. Willy Weyrich, nun verantwortlich für diesen monumentalen Wiederaufbau, verstand es, den Künstlern und Steinbildhauern seiner Zeit großen kreativen Freiraum zu geben.

Weyrich war fest davon überzeugt, dass der Wiederaufbau des Doms mehr als nur eine Wiederherstellung sein sollte. Es sollte eine Fortsetzung der künstlerischen Entwicklung sein, die der Dom im Laufe der Jahrhunderte erlebt hatte. So erlaubte er den Steinbildhauern, ihre eigenen Interpretationen und künstlerischen Visionen in ihre Arbeiten einfließen zu lassen, was zu einer beeindruckenden Vielfalt an Wasserspeiern und Skulpturen führte.

Diese künstlerische Freiheit führte natürlich zu Kontroversen, wie wir in der Geschichte des nackten Wasserspeiers gesehen haben. Aber letztendlich war es Weyrichs fortschrittlicher und inklusiver Ansatz, der den Kölner Dom in die moderne Zeit geführt hat und den wir noch heute bewundern können.

Die Geschichte von Willy Weyrich ist nur ein Beispiel für die faszinierenden Geschichten und Charaktere, die Köln zu bieten hat. Jede Straßenecke, jede alte Mauer hat eine Geschichte zu erzählen. Wenn ihr mehr über diese faszinierende Stadt erfahren möchtet, bucht eine unserer Stadtführungen und entdeckt die vielen Geheimnisse, die sie zu bieten hat!

Kölns Zerstörungen in der Nachkriegszeit

 

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 Eine sehenswerte Dokumentation über den Kölner Dom vor dem Krieg

 

 

Bildquellen:

Bild von WikiImages auf Pixabay

Copyright Texte und alle anderen nicht genannten Bilder: Christine Schauerte 

2.0 Generic (CC BY-NC-SA 2.0)

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