Wenn die Dunkelheit hereinbricht und die Nächte länger werden, steht Halloween vor der Tür. Die Zeit der Geister, Hexen, Monster und Unholde. Stehst Du auf schaurige Spukgeschichten und glaubst Du an Geister und das Böse?
Mit unserem Grusel-Guide für Köln sorgen wir für Gänsehautstimmung. Wir präsentieren euch düsterhafte Erzählungen, blutrünstige Morde und unheimliche Geschehnisse in und um Köln, die sich so oder so ähnlich zugetragen haben. Viele der Geschichten sind wahr und an so manchem Ort kann man selbst am Tage die Präsenz des Jenseits, des Paranormalen ganz deutlich spüren. Bist Du bereit für die gruseligsten Orte Kölns?
Die Geistermesse in St. Maria in Kapitol
Angeblich kann man hier im Mitternacht beizeiten die Kirchenfenster hell erleuchtet sehen, wenn die Geistermesse stattfindet. Eine alte Geschichte aus Köln erzählt wie einst ein Kölner sehr spät an der Kirche vorbeiging und noch Licht brennen sah. Düsteres Orgelspiel klang aus der Kirche. Neugierig betrat er den Kirchenraum und erblickte eine mit Menschen gefüllte Kirche. Er setzte sich in eine Bank, um der Messe beizuwohnen. Aber er hatte dabei ein mulmiges Gefühl. Schließlich fiel ihm auf, dass die Leute alle in jahrhundertealten Trachten gekleidet waren. Kurz vor Ende der Messe forderte ihn sein Sitznachbar plötzlich auf: „Nun ist es Zeit, dass Du gehst“. Der Mann kümmerte sich erst mal nicht weiter um den Fremden, der ihn angesprochen hatte. Als dieser ihn dann aber wiederholt und mit immer eindringlicher Stimme aufforderte, die Kirche sofort zu verlassen, stand er auf und ging zum Ausgang. Als er die Kirche verlassen hatte, drehte er sich ein letztes Mal um. In dem Moment hörte man die Uhr die volle Stunde schlagen. Wie von Geisterhand erloschen alle Lichter, die Menschen verschwanden und die Kirchentür fiel knallend ins Schloss.
Öffnungszeiten Maria in Kapitol, Kasinostraße 6, 50676 Köln
Täglich 10 Uhr bis 18 Uhr, sonntags 13 Uhr bis 18 Uhr
Telefon: 0221 - 21 46 15
Knochenkammer der Heiligen. St. Ursula
Dort wo einst die Toten ruhten, thront heute mit einer Krone auf dem Turmhelm die romanische Kirche St. Ursula. Manche werden Sie kennen. Sie liegt inmitten des Eigelsteinviertels, nördlich der Kölner Altstadt. In der Kirche gibt es eine geheimnisvolle Kammer des Schreckens. An den Wänden dieser Kammer sieht man unzählige Menschenknochen, die in Gold gehalten scheinbar die Kammer schmücken. Eine Kammer geschmückt mit den Knochen der Toten. Es stellt sich Beklemmung ein, beim Anblick dieser massiven Ansammlung von Menschenknochen. Jedoch handelt es sich nicht um einen morbiden Einrichtungsgeschmack, sondern um die Reliquienkammer der Heiligen Ursula und ihrer 11 Tausend Jungfrauen, die vor den Toren der Stadt Köln von Attila dem Hunnenkönig ermordet wurde.
Öffnungszeiten der Goldenen Kammer, Ursulaplatz 30, 50668 Köln
Dienstags bis samstags von 10 bis 12 Uhr und 15 bis 17 Uhr
Sonntags 15 - 17 Uhr
Telefon: 0221 - 133 400
Lost Place - Das Spukhaus am Fühlinger See
Ein Fluch scheint auf dem Haus am Fühlinger See zu liegen. Es war der Ort, wo einst eine blutige Ritterschlacht stattfand und Tausende ihr Leben ließen. Angeblich wurden die Toten in einem Massengrab verschart. Die Rede ist von der berühmten Schlacht von Worringen, in der Köln sich die Unabhängigkeit vom Erzbischof erkämpfte.
Die Geschichte des Kölner Spukhaus begann 1884 als Freiherr von Oppenheim die Fühlinger Heide kaufte und dort ein Herrenhaus mit einer Pferderennbahn und einem Gestüt errichten ließ. Einige Jahre später verkauft er sein Anwesen wieder.
In Dritten Reich wurde die Villa als Schlaflager für Zwangsarbeiter “genutzt”. Einer der Gefangenen, der 19jährige Pole Edward M. soll eine verbotene Liebschaft mit der Tochter des deutschen Gutsbesitzers gehabt haben. Daraufhin ließ die Gestapo den jungen Mann 1943 in einer alten Ziegelei unweit des Hauses erhängen. Man erzählte sich das sein ruheloser Geist bis heute dort umhergehen soll. Doch damit ist die Geschichte des Kölner Spukhauses nicht zu Ende.
Im Jahre 1962 bezog der NS Richter Gerhard von K. mit seiner Familie die Villa Fühlingen, der sich dort im 2. Stock in einer Silvesternacht erhängte. Angeblich lebte seine Witwe noch bis 2001 in Teilen des Hauses, der Rest der Spukvilla war unbewohnbar. Seitdem wurde das Haus Fühlingen sich selbst überlassen. Im Jahre 2007 berichtet der Kölner Express, dass Jugendliche eine leblose Person im Geisterhaus gefunden hatten. Es handelte sich um einen Selbstmord. Der Tote kam aus Seeberg und solle sich genau wie Freiherr von Oppenheim im 2. Stock erhangen haben. Viele Besucher der Villa Fühlingen schwören Mark und Bein, dass es dort spuken solle und dass sie paranormale Aktivitäten wahrgenommen hätten. Bis heute ist das Geisterhaus ein Magnet für Geisterjäger und Mutproben. Würdet ihr Euch trauen nachts dort hinzugehen?
Wo? Haus Fühlingen, Neusser Straße, 50769 Köln
Der bluttrinkende Serienmörder aus Düsseldorf
In der Keupstraße 95, in dem Eckhaus wo sich heute Keupstraße und Holweider Straße kreuzen, befand sich die Gastwirtschaft “Zum goldenen Roß”. Hier wurde in einer Frühlingsnacht 1913 die 9-jährige Christine, die Tochter der Wirtsleute, brutal ermordet. Der Mörder hatte dem kleinen Mädchen die Kehle aufgeschlitzt. Die Polizei fand lediglich ein blutbeflecktes Taschentuch mit den Initialen PK. Doch der Mord konnte nicht gelöst werden. Der Mörder blieb unbehelligt. Erst im Jahre 1930 nimmt man den Serienmörder Peter Kürten fest. Er hatte innerhalb von 9 Monaten im Jahr 1929 acht weitere, äußerst brutale Morde begangen, sowie über 20 weitere brutale Raubüberfälle mit Mordabsicht verübt. Sein Mordwerkzeug war eine lange Kaiserschere aus Eisen mit eingeprägten Bildern des Kaiserpaares. Die Brutaltät mit der die Morde begangen wurden, machte die Fahndung nach Peter Kürten zum meistbeachteten Kriminalfall in der Weimarer Republik. Da er das Blut seiner Opfer getrunken haben soll, erhielt er den Namen Vampir von Düsseldorf. Er brüstete sich bei der Polizei damit, dass er jahrelang nicht gefasst wurde.
Peter Kürten wurde in Köln Mülheim geboren und wuchs mit einem gewalttätigen Vater auf. Schon in früher Kindheit quälte und tötete er Tiere. Er saß 20 Jahre von 38 Lebensjahren im Gefängnis, war brutal, skrupellos und fasziniert vom Morden.
Am 2. Juli 1931 wurde Peter Kürten Kölner Gefängnis Klingelpütz hingerichtet. Er wurde ohne Kopf beerdigt, da man sein Gehirn auf Anomalien hin untersuchen wollte.
Wo? Eckhaus, Keupstr. 95, 51063 Köln
Untote an Karneval - St. Kolumba - Brückenstraße (Köln)
Zur Zeit der Franzosen in Köln geschah es, dass bei einem Leichenzug in der Brückenstraße entlang der Kirche St. Kolumba einer der Sargträger stolperte und die schwere Last nicht mehr halten konnte. Der Sarg mit der Leiche ging zu Boden. Das Entsetzen bei den Trauergästen und den Passanten war groß. Zu allem Unglück sprang der Sargdeckel herunter und der Tote fiel auf die Straße. Es herrschte Totenstille. Als plötzlich die Leiche zuckte und sich erhob als wäre sie am Leben, stockte den Menschen der Atem. Der Tote ging zurück zum Sarg, legte sich hinein und machte ein Handzeichen, dass man den Sarg wieder schließen solle. Angeblich war der Tote ein Verfluchter Kölner Händler, der kurz zuvor an Karneval den Toten gespottet hatte, in dem er sich als Toter verkleidet hatte mit Leichenhemd und Palmenzweig in der Hand. Man glaubte damals, dass es Unglück nach sich zieht, wenn man den Tod nicht ernst nahm und die Toten nicht ehrte.
Wo? St. Kolumba/ Brückenstr., 50667 Köln
Kutsche des Grauens - Historisches Rathaus und Gürzenich (Köln)
Was passiert in Köln mit geizigen Ratsherren und Politikern? Sie werden vom Teufel höchstpersönlich abgeholt und mit einer weißglühenden Kutsche mit in des Teufels Reich genommen. Doch fangen wir von vorne an.
Alljährlich in der Karfreitagsnacht wurden die Leute, die an der Straße vom Rathaus zum Gürzenich wohnten, aus dem Schlaf gerissen. Man vernahm ein Gepolter und Gerappel, als wenn es donnerte. Die Wohnstube erhellte sich, als wenn ein Stern vom Himmel geflogen käme. Die meisten Leute steckten ihren Kopf unter der Bettdecke und fingen an, eilig den Rosenkranz herunter zu beten. Wer aber aufstand und auf die Straße blickte, der sah Schreckliches. Eine glühende Kutsche mit zwei glühenden Schimmeln davor, einem glühenden Kutscher auf dem Bock die Strasse herunter rasen, als wenn die ganze Hölle hinter ihnen her wäre. In der Kutsche gefangen saß der Bürgermeister der Stadt. Am Gürzenich verschwand der Teufelswagen in der Erde bis zum nächsten Karfreitag. Wie es heißt, hatte der verwünschte Bürgermeister ein steinernes Herz gehabt. Er hätte den Weizen und das Korn auf seinen Feldern lieber von den Mäusen fressen lassen, als etwas davon an das hungernde Volk zu verkaufen. Darum war er verdammt Höllenqualen zu leiden.
Die Kölner Sage ist eine deutliche Drohung der Bevölkerung des Mittelalters, mit der den Bürgermeistern und dem Rat deren verdiente Strafe vor Augen geführt werden sollte, wenn diese zu hartherzig und profitorientiert waren. Eine Warnung die hoffentlich ernst genommen wird!
Sag die Wahrheit! Die Blutsäule von St. Gereon, Gereonshof
Die romanischen Kirche St. Gereon ist benannt nach dem Heiligen Gereon, der an dem Ort der heutigen Kirche mit einer römischen Legion aus Theben hingerichtet wurden für den christlichen Glauben. Bis heute gibt es einen einen Hinweis auf die Enthauptung Gereons. Die Blutsäule von Sankt Gereon. Eine Tafel mit lateinischer Inschrift mahnt den zweifelnden Betrachter: „Glaube mir, hier wurde vor langer Zeit Blut an dem Stein vergossen, wenn ich mich übel verhalte, straft er.“
Über diese Säule, ein Buchstück aus Granit an der Nordseite Sankt Gereons, soll das Blut der Märtyrer geflossen sein. Und wer vor dieser Säule steht, soll bedenken, dass sie Gutes von Bösem unterscheiden und bei üblem Verhalten sogar strafen kann – so sagten es jedenfalls die Einwohner des mittelalterlichen Kölns. Man erzählte sich, dass einst ein merowingischer König, der seinen Bruder ermorden ließ, vor die Blutsäule trat und kurze Zeit später verstarb.
Die Blutsäule erweckte auch die Neugier der Franzosen, die sie nach Paris schaffen wollten, wo ein Museum mit Ausstellungsstücken aus den eroberten Ländern gegründet werden sollte. Allerdings ging die Säule auf dem Transport zu Bruch. Einen Teil der Säule soll F.F. Wallraf in seine Sammlung aufgenommen haben, ein anderer Teil wurde als Grenzstein verwendet. Dieser Grenzstein wurde 1925 nach Sankt Gereon zurück gebracht und ist heute dort zu sehen. Darüber wurde die oben zitierte lateinische Inschrift angebracht, die die Geschichte der gefürchteten Blutsäule erzählt.
Öffnungszeiten St. Gereon, Gereonshof 2, 50670 Köln
Täglich 10 Uhr bis 18 Uhr, sonntags nach dem Gottesdienst
Telefon: 0221 - 47 45 07 0
Blutrünstiger Doppelmord auf den Poller Wiesen
Im Jahr des Herrn 1803. Auf den heutigen Poller Wiesen werden die Leichen zwei unbekannter Frauen mit “abgeschnitteten Köpfen” gefunden haben. Kurze Zeit später gerät der Kölner Pfarrer Peter Joseph Schäffer aus der St. Maria-Kirche in der Kupfergasse unter Verdacht. Er soll ein eine heimliche Ehe mit einer der Ermordeten gehabt haben. Sie war seine Haushälterin. Aus Angst davor das sein unsittliches Leben ihm zum Verhängnis werden könne, ermordete er seine Haushälterin und deren Schwester auf den Poller Wiesen. Der mordende Pfarrer Schäfer gestand später seine Tat und wurde in Aachen mit der Guillotine hingerichtet.
Poller Wiesen, Alfred-Schütte-Allee 20A, 50679 Köln
Der Henker und Scharfrichter Kölns
In der Hühnergasse, am ehemaligen Hühnermarkt, direkt am Altermarkt lebte einst der Kölner Henker mit seinen Prostituierten. Ausgerechnet an dem Ort, an dem die Kölner ihren Karneval eröffnen. Der Henker galt als der “Unehrlichste aller Unerlichen”, man nannte ihn Meister Hans, Meister Fix, Angstmann oder Meister Hämmerling. Man wechselte die Straßenseite, wenn einem der mit Blut befleckte Henker begegnete. Man hatte Angst vor ihm. Das störte irgendwann auch die Kölner Ratsherren, die beschlossen den Henker mit seinen Dirnen nicht mehr in der direkten Nähe haben zu wollen. So “verfrachtete” man den Henker vor die Tore der mittelalterlichen Stadtmauer ans so genannte Altgrabengässchen.
Hühnergasse, Altermarkt, 50667 Köln
Wenn ihr mit einem Henker durch Köln gehen wollt, besucht unsere schaurig-schöne Henkerstour in Köln - einmal im Monat zum Anbruch der Abenddämmerung!
Die spukende Frau auf der Mauer
Einst soll es regelmäßig auf der Burgmauer direkt am Kölner Dom gespukt haben. Man hörte ein schluchzen und Weinen, welches pünktlich um Mitternacht zur Geisterstunde begann. Niemand traute sich zu dieser Zeit auf die Straße. Manche erzählten sich sie hätten dort eine schmale Lichtgestalt gesehen, einen Geist, ein Gespenst. Das Schluchzen und Weinen wurde immer schlimmer. Bis schließlich zwei Kölner der Sache auf den Grund gingen. Sie fragten beim Stadtrat nach, ob irgendetwas vorgefallen sei auf der Burgmauer, ob jemand gestorben sei oder etwas anderes schlimmes. Es war nichts aufgefallen. außer das eine Milchfrau verstorben war vor einiger Zeit. Diese bezichtigte man zuvor des Betrugs. Sie hatte Milch mit Wasser verdünnt. Der Zeitpunkt des Todes und der Beginn der Geistererscheinung passten zusammen. So entschlossen sich die beiden Kölner für die ruhelose Seele eine Messe im Dom lesen zu lassen. Fortan war der Spuk zu Ende.
Im Volksglauben herrschte die feste Meinung, dass Betrüger als ruhelose GEister auf der Erde gefangen seien, bis man das Unrecht im Diesseits wieder gut machen würde.
Ort: Burgmauer, 50667 Köln, Nähe Kölner Dom
Der Killer Werwolf
Ja auch Werwölfe trieben ihr Unwesen in Köln und Umgebung. Der bekannteste Fall ist der Werwolf von Bedburg. Peter Stump, genannt Stubbe-Peter, war ein Serienmörder und hatte mehrere Knaben auf dem Gewissen. Angeblich aß er deren Hirn. Bei den Verhören gestand er alles und sagte, er hätte von einer Welschen (Zauberin) einen Gürtel aus Menschenhaut erhalten, sobald er diesen anlegte, hätte er sich in einen Werwolf verwandelt und musste seinen Blutdurst stillen. Peter Stump wurde vom Kölner Henker hingerichtet. Dieser maldrettierte den Körper des Bedburgers zuerst mit glühenden Zangen, zerschlug anschließend mit einem Eisenrohr sämtliche Knochen seines Körpers (Rädern) und schlug ihm anschließend den Kopf ab. Noch heute gibt es den Werwolfswanderweg in Alt-Kaster, Nähe Bedburg. Ein altes Flugblatt aus dieser Zeit hat die Jahrhunderte überlebt. Es zeigt die Hinrichtung des Peter Stump. Das Menschen sich für einen Wolf halten ist übrigens kein Märchen. In der Psyschologie nennt man dieses Krankheitsbild Lykantrophie.
Bildquellen:
St. Ursula, Goldene Kammer, Vassil, CC0, via Wikimedia Commons
Haus Fühlingen, Mtesser, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons