Im Kölner Veedel schlägt das kölsche Herz - Jeder Kölner weiß es. Nein, er fühlt es. Für sein Veedel schlägt sein kölsches Herz, dort steht man zusammen und niemand ist allein. Aber wie kommt das? Eine Liebe die nie vergeht! Der Kölner liebt viel und eigentlich alles was mit seiner Stadt zu tun hat. Er ist ein ausgesprochener Lokalpatriot und hält zu seiner Stadt. Ob es der Dom ist, der Karneval, der FC oder sein geliebtes Kölsch. Es gibt kaum eine andere Stadt, die so heiß und innig von seinen Bewohnern geliebt wird. Das alles lassen auch die zahreichen kölschen Lieder erahnen. Denn so oft besungen wie Köln wurde bisher keine andere Stadt weltweit. Noch nicht mal New York. Und eins haben die Lieder alle gemeinsam – sie umschreiben das Lebensfreude und Mentalität der Kölner.
Kölner Veedelsliebe ist unvergleichlich
Genauso groß und ungebrochen ist die Veedelsliebe in Köln. Die Liebe zu dem jeweiligen Stadtteil, in dem man lebt und feiert.
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Ming Kölle, ming Stadt, ming Veedel
Die Definition von Veedel
Aber was ist ein Veedel? Zunächst einmal ist Veedel das kölsche Wort für (Stadt-)Viertel.
Köln hat 1 Millionen Einwohner, 25 Kölschsorten, 9 Stadtbezirke, 86 Stadtteile und noch mehr Veedel. Ein Veedel zeichnet sich dadurch aus, wo das Lieblingsbüdchen (Kiosk) steht und wo man jeden auf der Straße kennt und man an der Theke in der Kneipe op d’r Eck zusammen steht und „schwade tut“. In jedem Veedel gibt es ein Urgestein, den jeder kennt! Neu zugezogene und Imis sind immer herzlichst Willkommen.
Auch wenn der Kölner Großstädter ist, so weiß er doch sein „dörfliches“ Veedelsleben sehr zu schätzen. Es ist hochgehaltene Gemütlichkeit und das rheinische Miteinander. Veedel bedeutet Heimat. Und wie alles in Köln, geht es nach dem Gefühl!
Entscheident ist das Heimatgefühl
Daher ist ein Veedel auch nicht nach geographischen Grenzen zu bemessen. Oftmals überschneidet sich ein oder mehrere Veedel und Stadtteile. Niemand wohnt beispielsweise in der Neustadt Nord, sondern im Belgischen Viertel, im Eigelsteinviertel oder im Kwartier Lamäng.
Jedes Veedel hat seinen eigenen Charm und Atmosphäre. So ist das Belgische Viertelist zum Beispiel chic und hip, Ehrenfeld ist urban und angesagt, der Eigelstein multikulti und sehr kölsch, Mülheim kunterbunt und authentisch und Nippes gut bürgerlich und gemütlich.
Hier die beliebtesten Veedel mit besonderen Akzenten:
Rechtsrheinische Veedel:
Köln Mülheim
Mülheim ist einer der Perlen Kölns. Hier findet man viel, aber eben keine Standards. Es gehört zu den buntesten und vielfältigsten Veedel in Köln. Markant markiert durch die Mülheimer Brücke und direkt am Rhein.
Mülheimia - die freie Liberale und Konkurrentin von Köln
Mülheim war im Mittelalter eine eigene Stadt und stets Konkurrentin von Köln. Eine Erfolgsstrategie war Toleranz. In Mülheim konnten Protestanten und Juden arbeiten. Dadurch wuchs Mülheim zu einem wichtigen Industriestandort. Hier ließen sich große Fabriken und Erfinder nieder. Auf der Grenze zwischen Mülheim und Deutz wurde der Otto Motor erfunden. Die Firma Feulten und Guilliome, produzierte die ersten Fernmeldekabel, die durch den Atlantik bis nach Amerika gelegt wurden. Ebenso war hier der Sitz der städtischen Pferdbahn (Päädsbahn), der Vorgänger der KVB.
Noch heute sieht man überall die prächtige Vergangenheit Mülheims. Kleine hübsche barocke Häuser, Altbauten aus der Gründerzeit vermischt mit hübsch-hässlichen Siedlungen aus den 50ern. Die Mieten in Mülheim sind noch erschwinglich und die Bausubstanz großartig. Viele Altbau Wohnungen mit Stuck vermitteln ein ganz besonderes Lebensgefühl.
Mülheimer Gottestracht - eine 500 Jahre alte Tradition
Eine weitere Einmaligkeit ist die Mülheimer Gottestracht. Alljährlich zum Fronleichnam gibt es eine kirchliche Prozession auf Vater Rhein. Ausgerichtet von der Katholischen Pfarrgemeinde St. Clemens und Mauritius wird die Eucharistie auf einem Rheinschiff abgehalten. Die Menschen folgen der Monstranz auf mehreren Schiffen, während ein Priester den Segen über die Stadt und den Fluß erteilt - über Lautsprecher. Laute Salvenschüsse erinnern an das sehenswerte Spektakel, welches schon seit Jahrhunderten in Mülheim gepflegt wird. Die Mülheimer Gottesttracht geht zurück auf eine alte Sage.
Industrial Chic und Kreatives - Place to be!
Heute steht Mülheim vor allem für die neue Kreativszene, Startups, Individualisten, für Multikulti und Underground. Ein Juwel unter den Veedeln, welches gottseidank noch nicht von allen erkannt wurde. Denn genau das macht den Charme von Mülheim aus. Unperfektionismus in Perfektion. Mülheim hat viele Gesichter. Eins davon ist die Keupstraße, nicht die schönste Straße von Mülheim, aber hier gibt es die besten türkischen Restaurants von Köln. Direkter Nachbar ist das Quartier Carlswerk oder auch das Schanzenviertel genannt. Im industriellen Chic präsentiert sich hier das Kölner Schauspielhaus. Hier wird es hip und angesagt.
Der schönste Sonnenuntergang in Köln
Abends trifft sich das junge Mülheim gerne am „Mäuerchen“, der Rheinpromenade vor der uralten Kirche St. Clemens. Von dort hat man Domblick und kann den Sonnenuntergang mit einem leckeren Kölsch genießen. Ein Pläuschen mit den Nachbarn nicht zu vergessen! Mülheim, wir lieben Dich, bleib so wie Du bist!
MUST SEE & TO BE in Mülheim
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Köln Deutz
Schlendert man gemütlich vom Dom und der Kölner Altstadt über die Hohenzollernbrücke nach Deutz, wird man zunächst von tausenden von Liebesschlössern in Empfang genommen. Diese hängen an der Eisenbahnbrücke dicht an dicht fest verschlossen als Symbol der Liebe.
Am Ende der Hohenzollernbrücke steht stolz der Triangel Turm, dessen Bau fast einmal dafür gesorgt hat, dass dem Kölner Dom das Weltkulturerbe aberkannt werden sollte. Denn kein Gebäude darf in der direkten Domumgebung höher sein, als der Kölner Dom. Es lohnt sich eine Fahrt mit dem Fahrstuhl in den 27 Stock, den dort kann man die Aussichtsplattform betreten und hat einen fantastischen Blick auf den Dom und die Kölner Altstadt. Bei gutem Wetter kann man bis ins Siebengebirge schauen.
Römer, Barbaren und der erste Brückenbau
Der Ursprung Deutz liegt in dem römischen Kastell „Castra Divitia“, welches von Konstantin dem Großen angelegt wurde. Als Verbindung beider Rheinufer ließ der römische Kaiser im Kastell endend eine Brücke bauen, die erst von den Erzbischöfen im 10 Jh. abgerissen wurde. Was dann folgte ist auch typisch Köln. Es gab in Folge 900 Jahre keine feste Brücke über den Rhein. Das Kastell galt der Verteidigung vor den barbarischen Germanen bzw. Franken, die den Römern in Köln immer mehr auf die Pelle rückten. Reste des Kastells sind heute noch gut sichtbar direkt zu Fuß der Deutzer Brücke.
Michael Jackson, Kölner Haie, Lachende Köln Arena
Heute vor allem bekannt durch die Konzert- und Veranstaltungshalle Lanxess Arena. Dort wo die Eishockeymannschaft Kölner Haie regelmäßig spielen. Richtig gehört, der Kölner liebt auch Eishockey. Vor einigen Jahren siedelten sich in die großen Fernsehsender in Deutz an (RTL, VOX, etc.). Eine Heimat fand man in den so genannten „Pferdeställen“, einen teil der Kölner Messe Gebäude, die noch von Konrand Adenauer gebaut worden sind. Apropo Kölner Messe. Sie ist einer der größten Messen Deutschlands, international bekannt und richtet jährlich über 80 Messen aus. Besucher aus der ganzen Welt strömen dann nach Köln und sorgen dafür, dass an manchen Tagen kein Taxi mehr verfügbar ist und alle Hotels ausgebucht sind.
Düx, unser Veedel
Deutz mutet fast dörflich an. Das Veedel, und vor allem Alt Deutz, liegt zwischen Rhein und der Lanxess Arena. Auf der kleinen gemütlichen Einkaufsmeile Deutzer Freiheit finden sich zahlreiche Inhabergeführte Lokale, Kneipen und Geschäfte. Hier schlägt das Herz des Veedels. Deutz ist ein sehr sauberer Stadtteil und die Bewohner mittleren Alters. Das junge Volk lebt mehr in Ehrenfeld und auf der linksrheinischen Seite. Wie in fast allen Veedeln kennt hier jeder jeden und man steht zusammen, gerne auch an der Theke. Und „su lang beim Lommi die Leechter noch brenne“, gesungen von der Band „Miljö“ wird Deutz weiterbestehen!
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MUST SEE & TO BE in Deutz
- Lommerzheim – bekannteste Kneipe und Kaschämme Kölns
- Brauhaus ohne Namen – typisch kölsches Brauhaus
- Lanxess Arena - größte Veranstaltungshalle Deutschlands
- Rheinufertreppe –Kölsch trinken und Sonnenuntergang genießen mit Domblick
- Aussichtsplattform Triangel Turm – hier hat man die beste Aussicht auf den Dom
- RTL & Co – hier finden sich etliche private Fernsehsender
- Kölner Messen – Über 80 Messen im Jahr
- Hyatt Hotel – das 5-Sterne Hotel in dem schon Michael Jackson, Tina Turner und Bill Clinton residierte
- Deutzer Bahnhof – die kleine Schwester vom Kölner Hauptbahnhof
- Otto Langen Quartier – hier wurde der Otto Motor erfunden
- Deutzer Freiheit – die Einkaufsmeile von Deutz, unzählige Restaurants , Cafés und Brauhäuser
- Deutzer Brücke - im schönsten Brückengrün
- Rheinseilbahn
- Claudius-Therme – Sauna, Therme und Entspannung
- Rheinpark – Naherholung in der Stadt
- Tanzbrunnen – Veranstaltungsort für Karnvel und Konzerte im Freiem
- Gebäude 9 – hier ist die Kunstszene angesiedelt
Linksrheinische Veedel
Eigelstein Veedel
Am Eigelstein is Musik...
Verewigt für alle Zeiten ist der Eigelstein durch das Karnevalslied der Räuber "Am Eigelstein ist Musik...". Einer der vielen Hymnen von Köln. Summt man es vor sich hin, entwickelt es sich schnell zu einem Ohrwurm. Dieses Stadtviertel im Herzen von Köln (5 Gehminuten vom Dom entfernt) ist eines der kölschen Traditionsviertel. In den 50er Jahren ging hier die Post ab und es wurde viel gefeiert. Kein Wunder gab es bereits Mitte des 19. Jh. hier knapp 20 Brauereien.
Die meisten multikulti Viertel liegen oftmals rechtsrheinisch. Hier sticht das Eigelsteinviertel von allen linksrheinischen Veedeln etwas hervor. Gleichzeitig Namensgeber und Hauptader des Veedels ist die Straße Eigelstein.
Eigelstein im Mittelalter - Man wohnte am Eichelstein
Woher der Name kommt ist bis heute ungeklärt. In römischer Zeit war es die nördliche Ausfallstraße. Hier wurden Tote beerdigt und hochwertiges römisches Glas wurde hier hergestellt und in das ganze römische Reich exportiert. Kölner Bodenverhältnisse wiesen eine große Menge an Quarzsand auf. Das brauchte man hauptsächlich für die Herstellung von römischen Glasobjekten. Im Mittelalter waren hier die Kappesbueren (Kohlbauern) zuhause und der Eigelstein war übersäht mit Feldern.
Wahrscheinlich stammt der Name Eigelstein von den römischen Steinreliefs, die noch im Mittelalter überall sichtbar waren. Dort wurde der Pinienzapfen abgebildet, die Kölner dachten es seien Eicheln in Stein gemeißelt und so gab es eine Verballhornung auf Eigel und Stein. Eigelstein eben.
Kölsches Traditionsviertel und Problemviertel (Rotlicht)
Braxatorium sum moniculum (Brauerei auf dem Hügelchen aus dem Jahre 1302). Im Mittelalter war es ebenso ein Brauerviertel. Und das hat sich bis heute nicht geändert. Viele bekannte Brauhäuser, die den Namen nach viele Hundert Jahre alt sind, schmücken noch heute den Eigelstein. Im Vergleich zu der Altstadt ist das Kölsch am Eigelstein ungefähr 1/3 günstiger. Die Nachbarschaft zum Dom hat eben ihren Preis. So kann man das kölsche Urgestein hier in freier Wildbahn erleben und wenn man sich vereinsamt an die Theke stellt, bleibt man nicht lange allein.
Der Eigelstein ist als Veedel sehr klein und umfasst im Prinzip das Gebiet rund um die Straße Eigelstein. Er ist zugleich auch Einkaufsmeile. Hier finden sich viele türkische Brautläden, Supermärkte, Imbisse, kölsche Kneipen sowie das Rotlichtviertel sind hier zuhause. Auch wenn man für dieses ‚Erlebnis’ in wirklich üsselige Kneipen gehen müsste.
MUST SEE & TO BE Eigelsteinviertel
- Eigelsteintorburg - mittelalterliche Stadttorburg mit dem kölschen Bauern
- Kölsche Boor – seit 250 Jahren existent - Mühlenkölsch
- Weinhaus Vogel- hier gibt es lecker Hopfenblut – ein obergäriges Bier
- Schreckenskammer – hier findet man noch Scheuersand auf dem Bode
- Das schmalste Haus von Köln - Eigelstein Nr. 115
- Freddy Schilling – Burgerschmiede Köln, direkt hinter der Eigelsteintorbur
- Filmpalette - Filmkunstkino mit Sternenhimmel
- Weidengasse - Türkische Backwaren im Überfluss
- Durst - Uraltkneipe aus der Künstlerszene (seit ca. 1970)
Südstadt – Vringsveedel
Kölsch, Karneval, Kirchen und Klöster
De Kölner Südstadt ist legendär und strotzt vor Geschichte. Wo fängt man da am besten an. Zunächst gibt es die Kölner Südstadt und das Vringsveedel. Das Vringsveedel (hochdeutsch: Severinsviertel) ist ein Teil der Südstadt und schmiegt sich an die ehemals südliche Römerstraße, die Severinsstraße an. Sie ist die direkte Verlängerung der Hohe Straße. Direkt am Rhein gelegen, hat das Veedel seinen Namen von der romanische Kirche St. Severin, die das Veedel stolz überblickt und fast schon eine dörfliche Atmosphäre mit dem Kirchturm im Ortsinnern simuliert.
Das Vringsveedel endet am Chlodwigplatz, an der so genannten Severinstorburg (Stadttor der mittelalterlichen Stadtmauer). Köln, als ehemals größte Stadt des Mittelalters, verfügte über eine prächtige Stadtmauer mit 12 Stadttoren. Damit zitierte man die himmlische Stadt Jerusalem, von der man sich erzählte, dass diese ebenfalls 12 Stadttore besaß. Warum sollte Köln da nachstehen. Es war demnach ein Eingang zum hilligen Kölle!
Allein am legendären Chlodwigsplatz könnte man 1 Stunde mit Geschichten und Geschichte verweilen. War er doch in der Römerzeit Begräbnisstätte. Zahlreiche archäologische Funde wurden in der Südstadt entdeckt, die heute im Römisch Germanischen Museum zu finden sind.
Kölner Kareval, Rosenmontagszug und Weiberfastnacht
Definitiv ist der Kölner Karneval in der Südstadt beheimatet, wie nirgendwo anders in der Domstadt. Hier lebte der eine oder andere kölsche Krätzchensänger und die wichtigste Parade der Kölner, der Rosenmontagszug nimmt hier seinen Anfang. Einige Tage zuvor, am Donnerstag vor Rosenmontag (Weiberfastnacht) wird die legendäre Geschichte von Jan und Griet von den Reiterkorps der Jan und Werth Gesellschaft nachgespielt. Die Aufführung ist jedoch nicht der Auftakt zum Kölner Karneval, der findet alljährlich am 11.11. um 11 Uhr 11 auf dem Altermarkt statt
Vringsveedel ist Lebensgefühl
Im Vringsveedel (Severinsviertel) zu leben ist eine Art Statement in Köln. Hier geben sich kölsche Stars und Berühmtheiten die Klinke. Angefangen mit Heinrich Böll, Trude Herr, Karl Berbuer, Wolfgang Niedecken (BAP), Tommy Engels (Bläck Fööss), Anke Engelke, Marie-Luise Marjan, Gaby Köster und Mariele Millowitsch. War es früher eher ein ärmliches Arbeiterviertel ist die Kölner Südstadt heutzutage eine sehr beliebte Wohngegend Kölns. Hier lebt man kulturell informiert, gemütlich und kreativ mit einem Kölsch, lebendig und facettenreich. Zahlreiche Cafés, Restaurants, Lokale und inhabergeführte Geschäfte finden sich hier. Allein auf der Severinsstraße gibt es mehrere Bio-Metzger und Fischgeschäfte. Das findet man sonst nirgends in Köln. Am Abend ist es dort wunderschön, die Menschen sitzen draußen in kleinen Biergärten und genießen das Kölsch sein.
Hier ein kleiner Film über Wolfgang Niedecken. Eine Hommage an die Südstadt
Straßenfest „Längste Deesch von Kölle“
Das Veedelsgefühl wird vor allem durch den „Längste Deesch vun Kölle“ ausgedrückt. Einmal im Jahr wird die Severinsstraße zu einem der meistbesuchtesten Straßenfeste Deutschlands. Man schätzt das ca. 800.000 Menschen ausgelassen die kölsche Lebensart feiern.
Kölsch an jeder Ecke - Kölsche Kneipen soweit das Auge reicht
Wer gerne Kölsch trinkt, kommt hier auf seine Kosten und kann sogar etwas seltenere Kölschsorten probieren. In der Südstadt wird das Böll Kölsch ausgeschenkt, eine Hommage an den Wirt Clemens Böll (der Neffe von Heinrich Böll), der das beliebte Clemens Eck zu einer kölschen Legende gemacht hat. Von hier aus gründete sich das Kölner Bündnis „Arsch huh, Zäng ussenander“ gegen Rassismus. Weitere berühmte Kneipen und Kaschämmen sind die Ubierschenke, Em Scheffge, Wirtshaus Schmitz, das Reissdorf Brauhaus, Früh em Veedel und und und.
Neben den zahlreichen Kirchen aus dem Mittelalter findet man in der Südstadt das ehemalige Kartäuser Kloster. Ein Schweigeorden aus dem Mittelalter mit einer prächtigen Klosteranlage, die heute von der protestantischen Gemeinde genutzt wird. Die Klöster und deren Mönche betrieben Weinanbau in der kölner Südstadt an, denn schließlich war Köln auch mal eine Weinstadt.
Man könnte stundenlang über das Vringsveedel und die Kölner Südstadt schreiben. Hier wird das Papier nicht träge. Daher lohnt sich ein Besuch des belebten Veedels allemal. Gerade als Nichtkölner kommt man hier der kölschen Lebensart am nächsten. Müsste man das Vringsveedel in einem Satz beschreiben, würde es heißen: Vringsveedel - Kölsch, Klöster, Kirchen und Karneval.
MUST SEE & TO BE Kölner Südstadt - Vringsveedel
- La Esquina – leckerste Tapas Bar der Südstadt
- Casita Mexicana – authentischster Mexikaner der Stadt mit über 20 Tequilla Sorten
- Severinstorburg - hier jeht dat Spellche los!
- Odeon Kino – ehemaliges Theater von Trude Herr
- Gregorius im Elend – einzige private Kirche Kölns aus der barocken Zeit. Hier trieb Casanova sein Unwesen
- Karl Berbuer Brunnen – Kölsch, Köln, Karneval
- Schmitze Lang – Kölsche Kneipe mit Kölnern
- Wirtshaus Schmitz – hier regieren die Godfathers of Kotlett
- Metzgerei Stürmer – in ganz Köln bekannt und ganz ohne Tönnies
- Früh im Veedel – Früh Kölsch vom Fass mit dem besten Zappes der Welt
- Kartäuser Kloster - schönes historisches Kloster mit Kreuzgang
- CAN Feinkost und Delikatessen aus der ganzen Welt
- Trüffel Ulrich - Freu Deville kennt hier jeder
Feierveedel und Studentenviertel
Für viele Kölner ist das Kwartier Latäng eine Feiermeile, der man den Kater allmorgenlich ansehen kann. Nach durchzechter Nacht finden sich viele leere Kölschflaschen und Dönerreste in den Straßenecken wieder. Wer hier schon mal Karneval gefeiert hat, weiß dass es sehr voll werden kann. Allerdings ist es nicht der kölsche traditionelle Straßenkarneval, der hier gefeiert wird. Es ist das Karneval der Zugezogenen und jungen Studenten sowie der vieler junger Besucher aus der ganzen Welt. Keine Frage, hier steppt der Bär, allerdings eher zu Apres Ski Musik als zu kölschen Tönen. Aber warum auch nicht.
Hier eine kurze Impression über den Kölner Karneval am Zülpicher Platz
Legendär ist allerdings die alljährliche Nubbelverbrennung im Kwartier Latäng. Es ist die größte in ganz Köln. Der Nubbel wird an Karnevals Dienstag verbrannt und symbolisiert das Ende von Karneval. Aber wer ist der Nubbel? Der Nubbel ist eine lebensechte Strohpuppe, der über die dollen Tage an der Fassade vieler Kneipen und Bars hängt. Er ist die Versinnbildlichung der aller Sünden. Daher müssen alle Nubbel nach einer "Grabesrede" (natürlich auf kölsche Art) verbrannt werden. Und mit dem Nubbel verbrennen auch unsere Sünden.
Die Nubbelverbrennung im Kwartier Latäng
Viele Geschäfte, Kneipen und Bars gibt es auf der Zülpicher Straße bereits seit Ewigkeiten. Beispielsweise Oma Kleimann, hier gibt es die größten Schnitzel von Köln. Oder Nehring, der Imbiss. Wie oft saß man hier als Student und hat Pommes mit Mayo verdrückt. Die Filmdose, Ferkulum Gyros, Schwarma Habibi und und und. Es sind wahre Institutionen und sterben hoffentlich nie aus. Denn wenn man hier nach 15 Jahren nochmal ein Falafel oder einen Gyros isst, fühlt man sich wieder wie ein Student. Herrlich!
Selbst das einzige Brauhaus des Viertels ist jung und dynamisch. Es ist das Brauhaus Hellers, die neben der Roonburg liegt (uralt Institution – gut zum Tanzen geeignet). Im Hellers braut man ökologisch und sogar ein Alt Bier. Was eindeutigen den Bruch zur kölschen Brautradition zeigt.
Aus Wiesen und Sümpfen wurde das Universitätsviertel
Das Kwartier Latäng ist eines der jüngeren Veedel in Köln. Noch gegen Ende des 19. Jh. Fand man hier nur braches Land. Köln reichte noch zu dieser Zeit nur bis zur ehemaligen mittelalterlichen Stadtmauer. Die heutigen Ringen zeichnen noch gut den Verlauf der Stadtmauer ab. Warum dort niemand gewohnt hat? Köln war zur Zeit der Preußen eine Festungsstadt und es war von einem so genannten „Militärring“ bzw. einem Festungsring umgeben (freier Raum, der als Schussfeld diente), der nicht bebaut sein durfte. Als man 1881 die Mauern abriss, um der neuen Stadt Köln Platz zu schaffen, entstand auch das heutige Kuartier Latäng.
Heute ist es das Universitätsviertel mit der Albertus Magnus Universität von Köln. Seinen Namen hat das quirrlige Veedel nach dem französischen Studentenviertel Quartier Latäng. Schön eingekölscht heißt es also Kwartier Latäng! So einfach ist das.
Rein geographisch ist das Zülpicher Viertel, wie das Viertel ebenfalls genannt wird, auf das Gebiet zwischen der Zülpicher Straße, Moselstraße, Luxemburger Straße, Hohenstaufenring begrenzt. So sagt der Kölner! Abends und an den hohen Feiertagen in Köln, wie zum Beispiel an Karneval, herrscht hier Anarchie auf den Straßen. Es ist oft schwierig auf den schmalen Gehsteigen vorwärts zu kommen, weil überall junge Menschen und Studenten auf der Straße sind und sich bei einem Kölsch oder einem Wegebier zu treffen. Die Zülpicher Straße ist eine garantierte Partylocation, wenn der 1. FC Köln mal wieder aufgestiegen ist oder wenn beim Public Viewing die deutsche Manschaft gefeiert wird. An solchen Tagen platzt die Zülpicher Straße aus allen Nähten.
Das Mäuerchen an der Zülpicher Straße ist der angesagteste Hot Spots unter den Studenten. Kein Wunder – hier kann man hervorragend Bier oder Limo trinken und dabei die vorbeilaufenden Leute beobachten. An lauen Sommerabenden sitzen hier öfters mal Hunderte Menschen wie Hühner auf der Stange. Die Zülpicher Straße, die Hauptader des Veedels, ist übersäht mit Kneipen, Kinos, Theatern, Food Tempeln und vielem mehr. Eine Ausgehmeile also, aber auch eine Foodmeile! Das hat auch mit der Nachkriegsgeschichte des Veedels zu tun.
Weniger schick, aber hip - Ein neuer Stadtteil wird geboren
Nach dem Krieg entwickelte sich das Kwartier Latäng zunächst zu einem Viertel, in dem etwas ärmere Menschen lebten. Köln selbst befand sich im Aufbau. Viele Wohngegenden waren zerstört. Doch die Bausubstanz im Zülpicher Viertel war relativ verschont geblieben, daher kümmerte man sich zunächst nicht weiter darum. Als die Universität wieder stand, wurde es so zum Studentenviertel. Schlechte Voraussehtungen für ein Veedel, um zusammenzuwachsen. Denn die meisten Menschen lebten hier oft nur vorübergehend.
Rathenauplatz - die Alternative zum Brüsseler Platz
Ein kleines Schmuckstück an Wohnkultur ist der Rathenauplatz. Hier wird es etwas bürgerlicher und gesetzter. Es ist ein kleiner hübscher Platz mit einem Spielplatz für Kinder, einem Bücherschrank, einigen Cafés und Restaurants und wird mittlerweile von ortsansässigen Veedelsvereinen gehegt und gepflegt. Er ist eine gute Alternative zum Brüsseler Platz und etwas ruhiger. Benannt wurde der Platz nach dem ermordeten Schriftstellers und Politikers Walther Rathenau (1922). Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, ist das Zülpicher Viertel umrandet von einigen grünen Wiesen. In direkter Nähe befindet sich der Grüngürtel und es ist nicht weit bis zum Aachener Weiher. Hier sieht man junge Leute nach dem Mensabesuch chillen und an den Wochenenden gibt es Open Air Techno Parties.
MUST SEE & TO BE im Kwartier Latäng
- Bei Oma Kleinmann - Kölsch Kneipe mit riesigen Schnitzel
- Habibi Schwarma - die besten Falafel von Köln
- Hellers - Hellers Kölsch ist eine kleine Kölschsorte
- Der Stiefel - Kultkneipe mit Kicker und Flipperautomat
- Das Ding - Kölns Studentenclub Nummer 1
- Stereo Wonderland - Musik Kneipe und Konzerte
- Roonburg - Feierlocation für junge Menschen
- Rathenauplatz
- Jüdische Synagogen und Gemeinde Kölns - Roonstraße
- City-Bowling an der Moselstraße 44
- Zülpicher Platz
- Off Broadway
- Das Mäuerchen
Fotos:
Preußen Fort @HOWI - Horsch, Willy
Public Viewing Zülpicher Straße - Stephanie Kraus - https://www.flickr.com/photos/koelnblogging/